Hans Eiber

Mit dem Angeln habe ich zwar bereits im Alter von zwölf Jahren begonnen, mit dem Fliegenfischen etwa zehn Jahre später. Dass diese Art des Fischens in den folgenden Jahren maßgeblich mein Leben bestimmen würde, war mir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch in keiner Weise bewusst. Eine Rundreise durch Irland im Jahr 1978 gab vermutlich den entscheidenden Impuls. Ich war beeindruckt wie verbreitet das Fliegenfischen unter den Einheimischen der grünen Insel war und wie selbstverständlich sie auf den großen und kleinen Seen, vom Boot aus, mit langer Rute und traditionellen Nassfliegenmustern die wunderschönen goldgelben, rotgepunkteten Forellen an die Wasseroberfläche lockten.          
             

Zuhause in Deutschland hatte ich in meinen Anfangsjahren so gut wie keinen rechten Zugang zu guten Salmonidengewässern. Aber damit konnte ich leben, denn ein Bach voll mit Döbel oder „Aitel“, wie wir hier in Bayern sagen, war in der Nähe. Diese Fische gaben mir die Gelegenheit mit der Fliege zu fischen und mich langsam aber stetig zu verbessern und dazu zu lernen. Wie aufregend war es, wenn einer der größeren „Dickköpfe“, die Fliege auf seiner Nase tanzen ließ, so wie ein Seelöwe im Zirkus einen Spielzeugball. Sehr oft aber nur, um sich letztlich mit geradezu höhnisch wirkendem Schwanzschlag zu verabschieden ohne die Fliege zu nehmen.  Aitel sind ideal für jeden Einsteiger im Fliegenfischen, denn die kleineren Exemplare stürzen sich gerne in geradezu selbstmörderischer Art und Weise auf die Fliege. Wer es jedoch fertigbringt eines der älteren, größeren Exemplare zu überzeugen, der besitzt auch jedes Rüstzeug, um auch die misstrauischste Bachforelle zu überlisten. Trotz dieser tollen Möglichkeiten meinen viele Interessierte Fliegenfischen sei immer nur Fischen auf Salmoniden. Häufig höre ich den Satz: „Ich würde ja gerne mit dem Fliegenfischen beginnen, aber bei uns gibt es eigentlich keine Forellengewässer“.

Ich habe manchmal das Gefühl, als handelt es sich dabei ein bisschen um eine Ausrede. Wer ehrliches Interesse hat, sollte sich nicht entmutigen lassen. Künstliche Fliegen werden heute in Bächen, Flüssen und Seen Weißfischen, Karpfen, Hechten, Zandern, Barschen und an den Meeresküsten den unterschiedlichsten Salzwasserfischen präsentiert. Wenn es ums Fischen geht, dann gibt es für mich nichts Befriedigenderes als einen Flossenträger mit einer künstlichen Fliege zu überlisten, egal um welche Fischart es sich dabei handelt. Aber glauben Sie mir, auch die Gelegenheiten an guten Salmonidengewässern werden zu Ihnen kommen. Wenn Sie die entsprechende Passion entwickeln, wird Sie diese irgendwann an Gewässer führen, von denen Sie heute möglicherweise noch nicht einmal träumen. Ich freue mich jedenfalls immer, wenn ich jemanden treffe, der ehrliches Interesse am Fliegenfischen zeigt und dem ich vielleicht ein kleines Stück von meiner Leidenschaft weitergeben kann.

Viele Anfänger kommen mit der Vorstellung, der Umgang mit einer Fliegenrute sei schwierig. Das ist er ganz sicher nicht, aber man sollte ihn üben, wie man auch den richtigen Schwung eines Tennis- oder Golfschlägers übt. Den Einstieg dazu möchte ich Ihnen gerne auf der EWF vermitteln. Und wenn Sie dann weitermachen wollen, spielen Sie vielleicht mit dem Gedanken, ob Sie nicht in der kommenden Saison für zwei oder drei Tage einen professionellen Wurfkurs belegen möchten, um bei einem guten Lehrer die wichtigsten Grundlagen zu erlernen. Bei der EWF haben Sie Gelegenheit, ganz unverbindlich mit einigen der besten Fliegenfischerschulen Kontakt aufzunehmen.

Damit das Fliegenfischen von Beginn an Spaß macht, sollte auch die Zusammenstellung der ersten Ausrüstung passen. Dazu können Sie sich fragen mit welchen Fischarten Sie sich in der ersten Zeit hauptsächlich beschäftigen wollen. Daran sollte sich dann die Schnurklasse der ersten Fliegenrute orientieren. So etwas wie eine Allroundrute, mit der man einerseits Forellen und Äschen kleine Trockenfliegen und Nymphen vorsetzen kann und die andererseits einen 15 Zentimeter langen Großstreamer für kiloschwere Hechte zuverlässig und kraftvoll durch die Luft transportiert, gibt es leider nicht. Auch bei der weiteren notwendigen Ausrüstung kann man schnell den Überblick verlieren, wenn man sich nicht auf die relevanten Dinge konzentriert.

Ich würde Sie gerne am 13. und 14. April am Einsteigerstand begrüßen. Wir können zusammen über Ihre Vorstellungen und Wünsche plaudern, über die individuell passende Ausrüstung für Einsteiger diskutieren, sowie draußen auf der Wiese zusammen die ersten Würfe durchführen.

Ein altes Sprichwort sagt: „Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“. So ist das auch mit dem Fliegenfischen.

Vielleicht sehen wir uns an der EWF, ich würde mich jedenfalls sehr freuen.

Ihr Hans Eiber

 
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