11. Sonderausstellung - Zeitreise durch die Geschichte der gespliessten Fliegenrute

Wir laden Sie herzlich ein, auf der 11. Sonderausstellung der EWF eine Zeitreise durch die Geschichte der gespliessten Fliegenrute zu machen.

 

Gespliesste Ruten und handgebundene Fliegen waren während über 150 Jahren das Maß der Dinge beim Fliegenfischen. Edles Design, perfekte Handwerkskunst und hochwertiges Rohmaterial gehörten zum Rezept des Erfolges.

Der Schweizer Rutenbauer Philipp Sicher zeigt die Entwicklung der gespliessten Angelruten von den Anfängen, um 1850, bis heute. Die Jahrzehnte werden mit spannenden Hintergrundinformationen zu Rutenherstellern und Beispielen aus seiner großen Sammlung ausgeschmückt.

 

 

 

Wie es dazu kam ...

Sommer 1980, Schottland, River Spey. Damals hat es mich definitiv gepackt, das Thema mit den Gespliessten.

... vielleicht lag es an der großzügigen Einstellung des englischen Gentleman, der meiner Frau und mir - beides unerfahrene Lachsfischer -  seinen Pool überließ, vielleicht auch daran, dass er mit einer Gespliessten fischte, oder auch am darauf folgenden Besuch bei der Firma Partridge in Reddich, die damals noch gespliesste Ruten herstellte ...

Das Fieber ist bei mir geblieben, bis heute! Und aus einem Hobby ist eine faszinierende Leidenschaft geworden. Rute um Rute hänge ich seither in meine Sammler-Vitrine, mittlerweile ein kleiner Bambushain. Unzählige Impulse und Ideen habe ich aus dieser Sammlung von alten und neuen Meisterwerken für mein eigenes Bauen erhalten.

 

   


Als junger Student erlebte ich in den sechziger und siebziger Jahren das Verschwinden der Gespliessten aus den Regalen der Fischereifachgeschäfte. Die wenigen noch vorhandenen Exemplare, meist Ruten von Walter Brunner oder Hardy, waren für mich als Studierender unerschwinglich. Ich war aber so fasziniert von diesen Ruten, dass ich beschloss, den Versuch zu wagen, sie selber zu bauen. So begann ich Ende der siebziger Jahre mit dem Rutenbau.

 

   

 

Der Bau gespliesster Ruten, und damit die Pflege eines beinahe vergessenen Handwerks, hat in jüngste Zeit wieder einen enormen Aufschwung erlebt. Wichtig scheint mir dabei, dass wir die Entstehungsgeschichte und die Arbeiten grosser Meister der Vergangenheit nicht aus den Augen verlieren.

Ich biete selber keine Produkte für den Markt an. Meine Absicht besteht einzig darin, möglichst viele Informationen, die für unser Handwerk notwendig oder hilfreich sind, zu sammeln und einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.